Charakter und Eignung

Um den Charakter der Finnischen Lapphunde (Lapinkoira, Suomenlapinkoira) zu verstehen, muss man ihren Ursprung sehen.

Seit Jahrhunderten ist der Finnische Lapphund der Arbeitshund der Samen (wie die Bewohner Lapplands sich selber nennen). Zunächst wurde er als Jagd- und Wachhund eingesetzt. Später benötigten die Samen ihn zum Hüten und Bewachen ihrer Rentierherden.

Die Hunde mußten selbstständig, unter härtesten Bedingungen arbeiten. Ein guter Hund war für die Samen extrem wertvoll und durfte häufig sogar mit in ihrer Kote schlafen. So entstand ein sehr menschenbezogener, sensibler, intelligenter und sehr selbstständiger Hund mit großem Arbeitswillen und einer hohen Freundlichkeit Menschen gegenüber.

Im Gegensatz zu vielen anderen Hütehunderassen aktzeptiert und arbeitet der Finnische Lapphund mit allen Mitgliedern seiner Familie zusammen.

Der Lapphund hat ein doppeltes Haarkleid mit dichter Unterwolle und langem, rauhen Deckhaar. Die Rüden haben eine reichliche Mähne. Somit ist er bestens gegen die harten Witterungsbedingungen geschützt.

Die Pflege ist nur während des Fellwechsels etwas aufwendiger. Normalerweise reicht es, wenn er einmal wöchentlich gebürstet wird.

 

Durch die harten Lebensbedingungen über viele Generationen entwickelte sich ein Hund von robuster Gesundheit und mit einer langen Lebensdauer (15 Jahre und älter sind keine Seltenheit).

 

 Heute wird er in seiner Heimat kaum mehr zur Arbeit eingesetzt. sondern hat sich aufgrund seiner positiven Charaktereigenschaften und seines attraktiven Äußerem zu einem beliebten Begleit- und Gesellschaftshund entwickelt, der für viele Sparten des Hundesports geeignet ist. So z.B. für Agility, Obedience, Mantrailing, Fährtensuche oder auch als Therapiehund. Er ist aber auch ein idealer Begleiter auf ausgiebigen Wanderungen, am Fahrrad oder als Reitbegleithund. Hauptsache er kann zusammen mit seiner Familie etwas unternehmen und ist geistig und körperlich gefördert.

Allerdings darf man bei der Arbeit mit einem Finnischen Lapphund nie vergessen, dass er bei der Arbeit mitdenkt und durchaus eigene Entscheidungen treffen kann, die vielleicht nicht immer mit unseren Wünschen übereinstimmen.

 

 

Manchmal wird ihm eine gewisse Bellfreudigkeit nachgesagt, die man aber gut in Griff bekommen kann. Im allgemeinen bellt der Lapphund nur, wenn er wirklich etwas zu melden hat.

Der Jagdtrieb ist unterschiedlich stark ausgeprägt.

Bei einem so intelligentem und selbstständigem Hund muss einem immer bewußt sein, dass er unerwünschte Dinge mindestens genauso schnell lernt, wie erwünschte.

Das heißt der Lapphund muss unbedingt eine konsequente Erziehung bekommen. Durch seine hohe Sensibilität muss die Erziehung aber freundlich mit viel positiver Bestätigung erfolgen, so dass der Hund Spaß daran findet uns zu gefallen. Ungerechtfertigte Härte und lautes Anschreien wird zu keinem Erfolg führen.